International auf Amazon verkaufen - So geht's
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5 Min

International auf Amazon verkaufen - So geht's

Anna Buchmann, December 12, 2018

Amazon expandiert rasant. Dabei wachsen sowohl die Produktvielfalt und die Anzahl der Ver- und Einkäufer, als auch die globale Reichweite kontinuierlich. Auch die Anzahl an Ländern, in denen über Amazon eingekauft werden kann, nimmt ständig zu. Noch nie zuvor war es für Unternehmen so einfach, international zu agieren, denn mit seinem ständig wachsenden Logistiknetzwerk und seinem internationalen Kundenstamm reduziert Amazon die Hürden auf dem Weg zur globalen Expansion. 

Tatsächlich gingen laut eines Reports von Reuters im Jahr 2017 ein Viertel der Verkäufe auf Amazon ins Ausland. Dies entspricht einer Steigerung von 50% gegenüber dem Vorjahr. Kein Wunder, denn der globale Verkauf bietet Sellern die Chance, neue Märkte und Kunden zu erreichen.

Aber der internationale Verkauf ist kein Kinderspiel. Tatsächlich sind Importprozesse, Steuergesetze, Produktvorschriften und ausländische Rechtsumgebungen eine Herausforderung für die Navigation.

Um euch die globale Expansion zu erleichtern, haben wir eine Übersicht aller Informationen zusammengestellt, die ihr für den internationalen Vertrieb eurer Produkte braucht. An dieser Stelle möchten wir uns bei Till Andernach von The Tide is Turning für sein großartiges Feedback und seine Unterstützung bedanken. Till war entscheidend an der Validierung von Forschungsergebnissen und der Bereitstellung branchenspezifischer Erkenntnisse beteiligt. The Tide is Turning hilft Amazon-Verkäufern, international zu expandieren und in amerikanische oder europäische Märkte vorzudringen.

Mit der Software von Perpetua könnt ihr eure globalen Amazon-Geschäfte verwalten und weiter ausbauen. Die Software ermöglicht es euch, zwischen den verschiedenen Märkten hin und her zu springen (Nordamerika, Europa, Indien) und eure Advertising-Aktivitäten an einem Ort zu managen.

Anmerkung: Es soll an dieser Stelle darauf hingewiesen werden, dass wir euch keine Finanz- oder Steuerberatung anbieten. Bevor ihr mit dem Verkauf auf einem neuen Marktplatz beginnt, solltet ihr euch immer an einen professionellen Import- und Steuerexperten wenden, der euch individuell zu eurer spezifischen Situation berät.

Amazons Internationale Märkte

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Stand 2018 gibt es 13 Amazon-Marktplätze und einige von ihnen sind relativ neu. Der australische Markt zum Beispiel wurde erst kürzlich als unabhängiger Marktplatz gegründet, nachdem Änderungen der lokalen Steuergesetze es Sellern untersagten, ihre Produkte als ausländische Unternehmen nach Australien zu liefern.

In der Regel benötigt ihr für jedes Land einen eigenen Seller-Account. Ausgenommen sind die Unified Accounts für Nordamerika (einschließlich Kanada, USA und Mexiko) und Europa (einschließlich Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien). Sobald ihr euch für einen dieser Marktplätze angemeldet habt, erhaltet ihr automatisch Zugang zu allen anderen Ländern, die im Unified Account enthalten sind.

Die Vorteile und Herausforderungen des Global Sellings (weltweiten Verkaufens) mit Amazon

VORTEILE

HERAUSFORDERUNGEN

Die Amazon-Marke reduziert die Kosten für den Aufbau einer lokalen Markenbekanntheit massiv.

Zusätzliche Anforderungen: Qualitätssicherung, Produktvorschriften, Sprache

Internationaler Versand und Kundenservice werden durch FBA leicht gemacht

Zusätzliche Kosten im Zusammenhang mit Einfuhr/Zoll, Steuern und internationalem Versand

Zugang zu einem größeren Kundenstamm

Verständnis der Nachfrage in einem anderen Land

Der Verkauf an eine internationale Zielgruppe kann euren Kundenstamm massiv vergrößern. Gerade, wenn ihr auf eurem heimischen Marktplatz bereits erfolgreich seid, könnte die globale Expansion der logische nächste Schritt sein. Und Amazon kann den Prozess unterstützen, indem Versand und Kundenservice über FBA (Fulfillment by Amazon) laufen. Der schnelle Einstieg in einen neuen Markt kann ohne langen Marketing-Prozess zum Aufbau von Markenbekanntheit gelingen, da die Marke Amazon den Weg von Anfang an ebnet. 

Aber die globale Expansion (auch wenn die Marke Amazon im Hintergrund steht) ist nicht zu unterschätzen. Ihr müsst nämlich zunächst eure internationalen Kundensegmente verstehen lernen. Welche Präferenzen, Demografien und Einkommensniveaus haben sie? Sobald ihr eure Chancen abgesteckt habt, folgt das Aufsetzen eines Prozesses zum globalen Verkauf. Die Steuerung der lokalen Zollprozesse, Gebühren und Steuern ist eine Hürde, die ihr nehmen müsst. Genauso wie das Berechnen der zusätzlichen Kosten und die Ausarbeitung eines Preismodells, das euch wettbewerbsfähig gegenüber lokalen Anbietern macht. Hinzu kommen die lokalen Vorschriften zu Produktspezifikationen und Qualitätssicherung.

Bevor ihr mit dem Verkaufen beginnt: Verständnis für die lokale Nachfrage

Bevor ihr euch in den Verkauf eurer Produkte stürzt, braucht ihr eine gut überlegte Strategie für die Expansion. Stellt euch folgende Fragen: 

  • Mit welchen Produkten möchte ich starten: neuen oder bestehenden? 

  • Konzentriere ich mich auf ein Produkt, oder verkaufe ich ein ganzes Produktportfolio? 

  • Kann mein Produkt international versandt werden? 

  • Werden sich meine Produkte im Ausland gut verkaufen? 

  • Welche regionalen Feiertage und Saisonzeiten gibt es? 

  • Wie gestaltet sich der kulturelle / politische / soziale Rahmen des Ziellandes – und passt das zu meinem Produkt? 

  • Entspricht mein Produkt den lokalen Vorschriften und Bestimmungen? 

  • Ist mein Produkt kompatibel (z.B. Maßeinheiten, Stecker, Dimensionierung etc.)?

Sobald ihr die Fragen geklärt habt, könnt ihr mit eurer Expansionsstrategie beginnen. Till (wir haben euch bereits von ihm erzählt - er ist der Mann, der unzähligen Sellern geholfen hat, ins Ausland zu expandieren) hat einen Vergleich verschiedener Amazon-Marktplätze (Japan, USA, Australien, EU) zusammengestellt, der auch bei der Evaluierung der nächsten Expansion weiterhilft.  

Nachdem ihr euren nächsten Zielmarkt identifiziert habt, gibt es verschiedene Marketingmodelle, die ihr für die weitere Planung verwenden könnt. Ein Modell, das ihr nutzen könnt, ist Lauterbachs 4Ks Modell (im Prinzip ein aktualisiertes Modell des 4P Marketingmodells).

DIE 4 KS

FRAGEN, DIE IHR EUCH STELLEN KÖNNT

AKTION

Kommunikation

Wie wollt ihr das Produkt auf dem neuen Markt vermarkten?

Ihr könnt euch für marktplatzspezifische Werbetools von Amazon entscheiden oder in Amazon Sponsored Product Anzeigen investieren.

Komfort beim Einkaufen

Was müsst ihr tun, um das Kunden- oder Einkaufserlebnis bei Amazon zu optimieren?

Berücksichtigt den Kundenservice, die Produkt-Listings, Retouren, etc.

Kosten zur Erfüllung

Was kostet der Verkauf der Produktes auf dem neuen Marktplatz?

Berücksichtigt folgende Kosten: Versandkosten (direkt an den Kunden oder an das FBA-Fulfillment Center), Retouren, Kundensupport/FBA, Umtauschgebühren, lokale Steuern, Zölle, Anwaltskosten, Zertifizierungen, Bankgebühren…

Konsumentenwünsche- und bedürfnisse

Was wollen und erwarten die Menschen auf dem neuen Marktplatz und wie könnt ihr diesen Bedarf decken?

Führt vorab Nachforschungen auf dem neuen Amazon-Marktplatz durch und identifiziert die Best-Seller, Neuheiten un

Erste Schritte mit dem Global Selling bei Amazon

Laut Amazon's Global Selling Guide braucht es nur sechs einfache Schritte, um mit dem globalen Verkauf zu beginnen.

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Die Realität ist viel komplexer. Lasst uns also jeden der Schritte aufschlüsseln.

1. So funktioniert die Anmeldung zum weltweit verkaufen bei Amazon

Wenn ihr in einen neuen Markt expandieren wollt, müsst ihr ein neues Amazon-Seller-Konto in dem jeweiligen Land erstellen. Das bedeutet auch, dass ihr für jedes Konto monatliche Gebühren an Amazon zahlen müsst. 

  • USA: USD 39,99

  • Kanada: CDN 29,99

  • Mexiko: MXN$ 600,00

  • Brasilien: R$ 19,00

  • UK: £25,00

  • Deutschland: EUR 39,00

  • Frankreich: EUR 39,00

  • Italien: EUR 39,00

  • Spanien: EUR 39,00

  • Japan: JPY 4,900

  • Australien: AUS$49,95

Es gibt zwei Sonderfälle: den North American Unified Account und den European Unified Account. Für diese Regionen müsst ihr nur ein Verkäuferkonto in einem der teilnehmenden Länder anlegen und erhaltet automatisch und ohne zusätzliche Kosten Zugang zu den anderen Marktplätzen der Region.

Wenn ihr beispielsweise ein Verkäuferkonto in Deutschland habt, habt ihr damit automatisch Zugang zu Großbritannien, Italien, Frankreich und Spanien. Ebenso müsst ihr nur die monatlichen Gebühren für ein US-Verkäufer-Konto bezahlen und erhaltet automatisch Zugang zu Kanada und Mexiko. Ihr müsst jedoch immer die von Amazon bei einem Verkauf anfallende Gebühr pro Artikel (Prozentuale Verkaufsgebühren) bezahlen. Diese variieren je nach Marktplatz und Kategorie.

Was benötigt ihr für die Registrierung auf einem neuen Amazon Marktplatz?

Die Anmeldung für einen neuen Marktplatz ist sehr ähnlich wie die Anmeldung für euren Heimatmarkt. Hier ist eine kleine Checkliste, was ihr normalerweise braucht:

  • Gültige Kreditkarte

  • Telefonnummer und E-Mail-Adresse

  • Steuerinformationen

  • Bankverbindung

  • Firmenname (Japan)

Wie ihr regionale Amazon-Konten verknüpft

Wählt in eurem Seller Central Account in der Menüleiste den Menüpunkt “Lagerbestand” und klickt auf “weltweit verkaufen”. Dort seht ihr Registerkarten für alle Regionen, in die ihr expandieren könntet. Wählt euren Zielmarktplatz aus und registriert euch dort entweder neu als Seller auf einem internationalen Marktplatz oder verknüpft ein bestehendes Konto mit eurem Seller Central Account.

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Ihr könnt nun alle eure Marktplätze von eurem Seller Central Account aus verwalten. Wenn ihr zwischen ihnen wechseln möchten, könnt ihr das Dropdown-Menü oben rechts auf der Seite verwenden.

2. So erstellt ihr Produktlistings auf Amazons internationalen Marktplätzen

Der Aufbau einer Sammlung an Produktlistings für internationale Märkte funktioniert ähnlich, wie die Erstellung von Produktlistings im Heimatmarkt. Ihr braucht dazu die folgenden Informationen: 

  • Produkt ID (z.B. UPC, EAN, ISBN)

  • Produkttitel

  • Stichpunkte

  • Produktbeschreibung

  • Suchbegriffe (Backend-Keywords / Allgemeine Schlüsselwörter)

  • Produktbilder

Produktlistings können nicht in “Massenfertigung” über Marktplätze hinweg erstellt werden. Als Seller müsst ihr eure ASIN auf jedem Marktplatz einzeln registrieren und die oben genannten Angaben in der Landessprache hinzufügen.

Sprachliche Anforderungen

Wir haben gute und schlechte Nachrichten zu den Sprachanforderungen. Die gute Nachricht ist, dass ihr euer Seller Central in eurer Muttersprache verwalten könnt. Ihr könnt die Sprache einfach im oberen Menü auswählen.

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Die schlechte Nachricht ist, dass ihr alle eure Produktlistings und euren Kundenservice in der Landessprache des Marktes, in dem ihr verkaufen wollt, anbieten müsst.

Dafür gibt es eine Reihe an Gründen: 

  • Amazon stellt die Anforderung an Produktlistings und Kundenbetreuung in der Landessprache – daran lässt sich nichts ändern 

  • Um gut zu ranken und von internationalen Kunden gefunden zu werden, müssen die Inhalte in Landessprache verfügbar sein 

  • Es ist einfacher, die strengen Leistungskennzahlen von Amazon zu erfüllen, wenn die Kundendienstleistungen in der Landessprache angeboten werden. 

  • Ihr braucht ohnehin ein gewisses Verständnis für die Landessprache, um die Marktanalyse und Produktforschung durchzuführen

Das Verständnis der Landessprache spielt eine so zentrale Rolle, dass Online-Übersetzer wahrscheinlich KEINE ausreichende Lösung sind. Wenn ihr die Landessprache des Zielmarktes nicht fließend beherrscht, bleiben euch folgende Möglichkeiten:

  1. Nutzt einen Übersetzungsdienstleister und lasst euch von diesem bei Produktlistings und Kundenservice helfen. 

  2. Meldet euch für Amazon FBA an und gebt die Kundenbetreuung somit ab. 

  3. Nutzt Amazons neues (BETA) Übersetzungstool “Translate Your Product” 

Amazon SEO für internationalen Erfolg

Die Produktlistings für ausländische Märkte müssen in der Landessprache erstellt werden und sollten von einem Muttersprachler mit entsprechender Erfahrung geschrieben werden. Zudem solltet ihr euch um die Amazon SEO Optimierung kümmern – ebenfalls in der Landessprache. 

Die Optimierung eurer Inhalte zur Verbesserung des organischen Rankings erhöht die Chance, euer Produkt vor den Augen der Kunden zu platzieren – und damit mehr Umsatz zu erzielen. Egal, wo ihr verkauft: Amazon SEO ist entscheidend für den Erfolg.

Sobald ihr die notwendigen Keywords recherchiert und die Bilder optimiert habt, könnt ihr mit der Erstellung eures Produktlistings beginnen.

Manuelles Erstellen von Angeboten auf dem neuen Marktplatz

Wenn ihr nur eine kurze Liste an Produkten habt, die ihr international verkaufen möchtet, könnt ihr die Produktlistings manuell über euren Seller Central Account erstellen. Wählt einfach den passenden Zielmarktplatz im Dropdown-Menü oben auf Ihrer Seite aus und fahrt wie gewohnt fort, indem ihr ein Produkt durch Upload einer Lagerbestandsdateivorlage hinzufügt. Wenn ihr eine große Vielfalt an Produkten international verkaufen möchtet, könnt ihr das EOI-Tool für einen schnelleren Upload nutzen.

Hochladen von Angeboten in großen Mengen mit Expand Offers International (EOI)

Mit dem EOI-Tool könnt ihr Angebote für internationale Märkte hinzufügen, die ihr bereits in einem der Marktplätze erstellt habt. Dafür verwendet ihr den Listing-Loader über den ihr eine Feed-Datei hochladet. Um die Datei zu füllen, müsst ihr folgende Informationen angeben:

  • eure Angebote auf dem ursprünglichen Marktplatz

  • die Angebote, die ihr auf dem Zielmarktplatz erstellen möchten

  • Preismodelle

  • Produktkategorien.

Damit EOI jedoch funktionieren kann, muss die Detailseite für das Produkt (d.h. das Produktlisting) bereits im Zielmarktplatz angelegt worden sein.

Mit der Nutzung von EOI habt ihr Kontrolle über eure Produktlistings und Preisgestaltung auf jedem Marktplatz. Ihr ladet zunächst den aktuellen Listing-Report herunter, editiert ihn mit Excel (um SKU hinzuzufügen / zu entfernen), tragt die neuen Preise ein und ladet die Listings-Loader Datei wieder hoch. 

Wenn ihr euch die Arbeit ersparen und eure Produktlistings über viele Marktplätze hinweg synchronisieren wollt, könnt ihr euch für die Funktion “internationale Angebotserstellung einrichten” entscheiden.

Richtet die internationale Angebotserstellung ein und verwaltet Angebote über Marktplätze hinweg 

Amazon bietet die Funktion “internationale Angebotserstellung einrichten” oder “Building International Listings (BIL)” an, um internationalen Sellern die Verwaltung ihrer Listings über internationale Marktplätze hinweg zu erleichtern. Durch die Verknüpfung der Heim-SKU mit der Ziel-SKU aktualisiert die Funktion automatisch die Preise auf dem Zielmarktplatz basierend auf euren individuellen Einstellungen. Damit die Funktion die Produkt ASIN und damit die Produktdetailseite bearbeiten kann, muss sie auf beiden Marktplätzen existieren.

Ihr könnt die Funktion zur internationalen Angebotserstellung nutzen, wenn ihr die folgenden Anforderungen erfüllt:

  • Ihr verfügt über einen professionellen Seller Account

  • European Unified Account/North American Unified Account zur Nutzung der Funktion auf diesen Marktplätzen

  • Verknüpfte Konten zur Synchronisierung von Angeboten über Regionen hinweg

  • Guter Kontozustand

Bei folgenden Szenarien hilft euch die internationale Angebotserstellung: 

  • Verknüpfung von Produktangeboten innerhalb einer Region (Unified Accounts) und über Marktplätze hinweg (Linked Accounts)

  • Synchronisierung der Preise über Marktplätze hinweg. Amazon aktualisiert automatisch eure Preise, um Währungsschwankungen zu berücksichtigen

  • Aktualisierung von Angeboten. Angebote auf dem Zielmarktplatz werden automatisch hinzugefügt/gelöscht, wenn Änderungen auf dem Heimatmarktplatz vorgenommen wurden

  • Synchronisierung der Bestände auf den europäischen Marktplätzen bei Verwendung von paneuropäischem FBA (diese Versandoption wird im europäischen Verkaufsleitfaden ausführlich erläutert)

Es gibt jedoch ein paar Dinge, die ihr beachten solltet:

  • Ihr müsst auf ALLEN euren Marktplätzen eine Produktdetailseite erstellen.

  • Eure Bestände werden nicht zwischen nordamerikanischen Märkten synchronisiert, wenn ihr FBA als Versandoption wählt. 

  • Ihr müsst Angebote auf Zielmärkten immer noch manuell entfernen, wenn das Pendant auf dem Heimatmarkt inaktiv geschaltet ist.

  • Ihr seid dafür verantwortlich, dass eure Produkte mit den lokalen Gesetzen und Vorschriften übereinstimmen.

Erstellt Produktbeschreibungen mit Translate Your Products (BETA)

Mit diesem Tool könnt ihr ein Heimatmarkt-Produktlisting in einen Zielmarkt in der EU duplizieren und übersetzen. Bislang war es bei Amazon immer erforderlich, dass ihr eure Produktlistings im Zielmarktplatz manuell neu erstellt. Das Tool “Translate Your Products” vereinfacht den Prozess, denn es fügt automatisch die vollständige, übersetzte Produktbeschreibung zu einer bereits vorhandenen ASIN in einem neuen Marktplatz hinzu. Somit müsst ihr nur noch ein einziges Angebot erstellen, um mit dem Verkauf auf dem neuen Marktplatz zu beginnen.

Es dauert bis zu zwei Wochen, bis Amazon ein mit diesem Service erstelltes Produktlisting hochgeladen hat. Wenn ihr die internationale Angebotserstellung nutzt, um Angebote über Marktplätze hinweg zu verknüpfen, wird die von “Translate Your Products” erstellte Übersetzung automatisch mit der Quell-ASIN und den in euren Einstellungen festgelegten Preisregeln synchronisiert.

3. Wir ihr mit Amazon Produkte weltweit vermarktet

Schaltet globale PPC Kampagnen 

Wenn ihr euer Produkt neu auf einem internationalen Marktplatz einstellt, beginnt ihr von vorne. Nicht einmal Rezensionen werden übernommen. Die ersten Marketingaktionen sollten daher darauf ausgerichtet sein, Nutzer zum Kauf eures Produktes und dem Schreiben einer Rezension zu bewegen. Das könnt ihr auf drei Wege angehen: 

  • Bietet Discounts an, um Käufer für das Produkt zu finden und hofft darauf, dass diese das Produkt dann auch bewerten 

  • Meldet euch für das Amazon Early Review Programm an (nur in den USA) 

  • Leitet externen Traffic auf eure Produktseite (z. B. von Facebook-Werbung oder E-Mail-Marketing-Kampagnen) 

Denkt daran, dass euer Produkt mindestens drei Bewertungen haben sollte, bevor ihr mit einer PPC-Kampagne Traffic darauf lenkt. Denn Kunden haben kein Vertrauen zu Produkten ohne oder mit sehr wenigen Bewertungen.

PPC-Kampagnen funktionieren auf internationalen Marktplätzen genauso wie auf eurem Heimatmarkt. Amazon bietet euch einen Überblick über die durchschnittlichen CPC-Werte für jeden Marktplatz, was euch eine ziemlich gute Vorstellung davon vermittelt, wie stark umkämpft jede Region ist. Von dort aus könnt ihr eure PPC-Strategie festlegen und entscheiden, wie ihr euer Marketingbudget verteilen wollt. 

Mit Perpetua könnt ihr eure internationalen PPC-Kampagnen verwalten und automatisierte Gebotsanpassungen nutzen, um eure Kampagnen zu optimieren, ACoS-Ziele einzuhalten und den Verkauf anzukurbeln. 

Marktplatz-spezifische Werbemittel

Amazon bietet verschiedene Marktplatz-spezifische Marketing-Tools an, mit denen die ersten Verkäufe leichter erzielbar werden. Dazu gehören kostenlose Lieferung, Discount-Promotions, 1-Klick-Kauf oder Amazon-Punkte, die beim Kauf anderer Produkte auf dem gleichen Marktplatz eingelöst werden können.

4. Wie ihr Bestände über Marktplätze hinweg verwaltet 

Das Bestandsmanagement läuft über SKU-Nummern, um zwischen den Produkten zu unterscheiden und Bestände zu kalkulieren – so, wie ihr es von eurem Heimatmarkt kennt. Wie eure SKU aufgebaut und organisiert sind, hängt von eurer Versandart und der Region ab, in der ihr verkauft. 

Globale SKU für Unified Accounts

Globale SKU können für die Unified Accounts innerhalb Europas und Nordamerikas verwendet werden. Es handelt sich um einen gemeinsamen Inventarpool zwischen diesen Marktplätzen. Globale SKU können nicht in Verbindung mit der Amazon FBA-Versandmethode verwendet werden.

Wenn ihr mit dem globalen SKU Management arbeitet, zeigt euer Inventar die Bestände auf allen Marktplätzen (innerhalb des einheitlichen Kontos) an. Zum Beispiel: In eurer zentralen Bestandsverwaltung für Seller würde angezeigt werden, dass ihr 300 Einheiten auf eurem Unified Account Nordamerika zur Verfügung habt - 300 Einheiten in den USA, 300 Einheiten in Kanada, 300 Einheiten in Mexiko. Nicht verwirren lassen: das bedeutet NICHT, dass ihr 300 Einheiten in jedem Land zur Verfügung habt (was insgesamt 900 Einheiten wären). Was es bedeutet, ist, dass ihr 300 Einheiten für diese Region zur Verfügung habt. Wenn ihr also einen Artikel in Mexiko verkauft, sinkt der Gesamtbetrag auf 299 für die gesamte Region, d.h. jedes Land.

Bei der Verarbeitung eigener Bestellungen (ohne Lager in den jeweiligen Zielmärkten) für den europäischen oder nordamerikanischen Markt solltet ihr euch für globale SKU entscheiden..

Marktplatzspezifische SKU

Marktplatzspezifische SKU werden verwendet, um den Bestand auf verschiedenen Marktplätzen separat zu verwalten. Es gibt zwei Fälle, in denen marktplatzspezifische SKU erforderlich sind:

  • Ihr habt euch für FBA Versand entschieden

  • Ihr liefert ein Produkt an mehrere Marktplätze und entscheidet euch für FBA auf einem Marktplatz und FBM auf einem anderen.

Auch wenn ihr den Versand selbst übernehmt, könnt ihr euch für marktlpatzspezifische SKU entscheiden. Das macht dann Sinn, wenn ihr eure eigenen Lager in den einzelnen Zielmärkten betreibt und einen detaillierten Überblick über die Bestände in jedem einzelnen Lager benötigt. Euer Steuerstatus kann sich ändern, wenn ihr Bestände in verschiedenen Zielländern lagert.

5. Wie ihr den internationalen Versand (einschließlich Zoll- und Importprozessen) und den Kundenservice aufstellt

Ihr könnt eure Bestellungen entweder selbst (FBM) oder über das FBA-Netzwerk von Amazon international versenden.

FBM oder FBA – welche Option passt zu euch?

Der Versand von Produkten über FBM verursacht höhere Transaktionskosten, da der Versand einzelner Produkte in der Regel teurer ist als große Mengenlieferungen. Aufgrund der reduzierten Zollabwicklung und Versandzeit ermöglicht euch FBM jedoch eine schnelle Expansion in einen neuen Markt. Hier ist der Grund:

In der Regel hat jedes Land eine Freigrenze festgelegt, die das Zollverfahren und die Höhe der zu zahlenden Einfuhrsteuern bestimmt. Werden Produkte unterhalb dieser Schwelle bewertet, können sie Grenzen überschreiten, ohne lange Zollverfahren durchlaufen zu müssen. Besonders am Anfang, wenn ihr den Markt testen wollt und ein Produkt verkauft, das unter diesem Schwellenwert liegt, ist es sinnvoll, FBM für den Versand eurer Produkte zu wählen.

Im Vergleich dazu reduziert der Versand von Produkten über FBA die Transaktionskosten, erfordert aber mehr Zeit. Große Sendungen müssen durch den Zoll und dabei alle notwendigen Vorschriften erfüllen. Daher könnte FBA die beste Lösung sein, wenn ihr euer internationales Geschäft skalieren wollt (und natürlich, wenn den Produktwert über der Freistellungsgrenze liegt).

Internationale Bestellungen selbst bearbeiten (FBM)

Wenn ihr euch für den Versand eurer eigenen Bestellungen entscheidet, beachtet dabei Folgendes:

  • Ihr seid für die Einhaltung der Versanderwartungen und -termine voll und ganz selbst verantwortlich. 

  • Gebt in eurem Verkäuferprofil die erforderlichen Lieferzeiten und das Land, aus dem Sie versenden, genau an.

  • Euer Preis auf Amazon muss alle Kosten enthalten – diese ändern sich je nach Paketgröße, Gewicht, Lieferzeit, -Herkunft und -Ziel, lokalen Einfuhrzöllen und der lokalen Umsatzsteuer. 

  • Ihr tragt die Kosten für den Versand von Rücksendungen, auch wenn der Kunde diese verschuldet hat.

So funktioniert FBM:

  • Ein Kunde wählt euer Angebot für den internationalen Versand aus. Eure Preise sollten alle zusätzlichen Kosten widerspiegeln. 

  • Ihr fungiert als Exporteur und versendet euer Paket international. 

  • Der von euch gewählte Spediteur (z.B. UPS, DHL oder FedEx) fungiert in der Regel standardmäßig als Importeur der Ware. Achten Sie darauf, eine Option zu wählen, bei der ihr alle Zollgebühren im Voraus bezahlt.

  • Euer Kunde erhält die Ware. Ihr müsst daraufhin einen Kundenservice in der Landessprache anbieten und euch um Rücksendungen kümmern. Wenn ihr die Landessprache nicht sprecht, könnt ihr einen Drittanbieter zur Abwicklung der Kundenanfragen beschäftigen. 

Ihr habt drei Möglichkeiten, Retouren von internationalen Käufern zu bearbeiten:

  • Bietet eine vollständige Rückerstattung ohne Rückgabe des Artikels an.

  • Verlangt die Rücksendung des Artikels an eine lokale Adresse im Land des Käufers (ihr könnt einen internationalen Retourenanbieter beauftragen, wenn ihr keine lokale Adresse habt).

  • Stellt einen frankierten Rücksendeaufkleber zur Verfügung, damit der Käufer das Produkt an eure Adresse in einem anderen Land schicken kann.

Wenn das alles nach viel Arbeit und Mühe klingt, könnt ihr euch immer noch für FBA entscheiden.

Lasst Amazon eure Produkte international versenden (FBA)

So funktioniert es:

  1. Ihr bereitet eure Artikel nach den Verpackungsregeln von Amazon vor.

  2. Ihr liefert eure Produkte an das Amazon Fulfillment-Center im Zielmarkt. Ihr seid für die Abwicklung von Importprozessen und Zöllen verantwortlich. Amazon wird weder als Importeur fungieren noch Steuern oder Zölle zahlen.

  3. Amazon lagert, kommissioniert, verpackt und versendet eure  Artikel an Kunden im Zielmarkt.

  4. Amazon übernimmt Kundenservice und Retourenabwicklung.

Für jede Region gibt es unterschiedliche FBA-Optionen. Sie variieren je nachdem, wo euer Lagerbestand gelagert wird und wie Amazon eure Bestellungen ausführt. Länder-/Regionsspezifische FBA-Optionen werden in unseren Global Selling Guides, die zum Herunterladen zur Verfügung stehen, ausführlich erläutert.

Um Produkte an Amazon FBA-Lager im neuen Markt zu versenden, könnt ihr Kurierdienste (z.B. FedEx, UPS, DHL) für kleinere Sendungen und erfahrene Spediteure für größere Sendungen nutzen.

Fragt immer den Dienstleister nach den Zollverfahren und versichert euch, dass alle Einfuhrsteuern und -gebühren abgedeckt sind, damit eure Produkte nicht im Zoll stecken bleiben.

Zölle und Abgaben

Jedes Land hat seine eigenen Regeln für den Import von Waren und die Verwaltung von Zöllen und Abgaben festgelegt (ihr habt es vielleicht schon erraten: weitere Informationen findet ihr in unserem Selling Guide).

Unabhängig davon, wohin ihr eure Produkte schicken möchtet, ihr müsst euch natürlich immer and die lokalen Gesetzen und Vorschrifte halten.

Im Allgemeinen ist für den Import von Waren in ein Land folgendes erforderlich (unabhängig davon, ob ihr FBM oder FBA verwenden):

  • Exporteur: der Versender - das könnt entweder ihr oder euer Zulieferer sein.

  • Importeur: Ihr solltet einen lokalen Experten (Zollbroker) beauftragen, der euch helfen kann, alle gesetzlich vorgeschriebenen Dokumente vorzubereiten und Import-/Zollverfahren zu managen.

  • Handelsrechnung(en), einschließlich der folgenden Informationen:

    • Datum

    • Kontaktname des Absenders, Firmenname, Anschrift, Steuernummer, etc.

    • Lieferadresse (für FBA schreibt “in care of” und fügt den Namen und die Adresse des Amazon Fulfillment-Centers hinzu).

    • Importeur (Amazon fungiert NICHT als euer Importeur und alle Sendungen, die Amazon als Importeur listen, werden zurückgegeben).

    • Versandart

    • Produktbeschreibung

    • Währung der Transaktion

    • Verkaufsbedingungen

    • Sendungsverfolgungsnummer

    • Zertifizierungen nach Bedarf

Da es wichtig ist, alle erforderlichen Informationen in einem korrekten Format zur Verfügung zu stellen, empfehlen wir dringend, einen Zollbroker oder eine Agentur zu beauftragen, die euch bei diesen Prozessen hilft.

6. Wie ihr Zahlungen erhaltet und Gelder verwaltet (insbesondere lokale Steuern)

Der Zahlungseingang aus internationalen Bestellungen kann über drei Kanäle erfolgen:

  • Ihr habt ein Bankkonto auf dem Marktplatz, auf dem ihr verkauft (denkt daran, dass dies die Gründung einer lokalen Gesellschaft erfordern könnte).

  • Ihr nutzt Amazons internationale Zahlungslösung (ACCS)

  • Ihr nutzt einen Fremdwährungsumrechnungsservice (Servicegebühren betragen ca. 1% der Transaktion)

Amazons Currency Converter für Seller (ACCS)

Amazons Zahlungslösung mit dem Namen “Amazon Currency Converter for Sellers” (kurz ACCS) ermöglicht es euch, eure Zahlungen aus dem internationalen Verkauf auf ein lokales Bankkonto zu überweisen, das in eurer lokalen Währung geführt wird. Amazon verwendet die Drittanbieter Hyperwallet und Payoneer (hauptsächlich USA und EU), um seine internationalen Konvertierungen für die meisten Länder durchzuführen. Um diesen Service nutzen zu können, müsst ihr ein Konto beim ACCS anlegen. Die folgenden Länder werden von ACCS unterstützt:

  • Euroraum

  • UK

  • VAE

  • Albanien

  • Argentinien

  • Australien

  • Bangladesch

  • Brasilien

  • Bulgarien

  • Kanada

  • Schweiz

  • Liechtenstein

  • China

  • Kolumbien

  • Tschechische Republik

  • Dänemark

  • Hong Kong

  • Kroatien

  • Ungarn

  • Indonesien

  • Israel

  • Indien

  • Jordanien

  • Japan

  • Kambodscha

  • Südkorea

  • Laos

  • Sri Lanka

  • Marokko

  • Mexiko

  • Malaysien

  • Nigeria

  • Norwegen

  • Nepal

  • Neuseeland

  • Philippinen

  • Pakistan

  • Polen

  • Rumänien

  • Russland

  • Schweden

  • Singapur

  • Thailand

  • Taiwan

  • Türkei

  • Vietnam

  • Südafrika

Die Gebühren von Amazon sind im Wechselkurs enthalten (ca. 4% - ermittelt auf täglicher Basis), den ihr für jede Umwandlung bezahlen müsst.

Umgang mit lokalen Steuern auf den Zielmärkten

Wie bei den Zöllen und Abgaben gibt es in jedem Land unterschiedliche Regelungen zur Umsatzsteuer. In den meisten Ländern werden Umsatzsteuern erhoben, wenn Verkäufer eine bestimmte Einkommensschwelle überschreiten. Es ist auch üblich, dass Umsatzsteuern anfallen, sobald ein Importeur Lagerbestände im Inland lagert - einschließlich der Lagerung von Produkten in Amazon Fulfillment-Centern.

Zwei spezifische Steuerszenarien sind für internationale Seller am relevantesten:

  • Mehrwertsteuerpflicht innerhalb der EU und beim Verkauf an EU-Kunden

  • Neue Vorschriften zu Transaktionen im US-Gebiet und damit für die Berechnung der nationalen Umsatzsteuer.

Jedes dieser Szenarien wird in den Country Guides zum runterladen ausführlich erläutert. Egal, wohin ihr expandieren wollt - wir empfehlen euch dringend, den Rat von lokalen Steuerexperten für dieses Land einzuholen. Der Aufwand dafür ist verschwindend gering im Vergleich zu eventuellen Nachzahlungen, beispielsweise bei Nichteinhaltung von Mehrwertsteuerbestimmungen.

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